Die Canina sind eine Gruppe (Subtribus) der Echten Hunde (Canini), die unter anderem die Gattung der Wolfs- und Schakalartigen, den Rothund, den Afrikanischen Wildhund, sowie die fossile Gattung Eucyon umfasst. Sie ist die Schwestergruppe der Cerdocyonina, die die heutigen südamerikanischen Canini umfasst.

Die Mitglieder dieser Subtribus sind durch zwei Merkmale gekennzeichnet, die der letzte gemeinsame Ahn dieser Gruppe erworben hatte (Synapomorphien):

  • ein Jochbogen, der von hinten nach vorn deutlich (dorsoventral) gekrümmt ist, und
  • es gibt üblicherweise einen zweiten hinteren (posterioren) Höcker auf den vierten (p4) unteren Vormahlzähnen (Backenzähnen Prämolaren), der zwischen dem ersten hinteren Höcker und dem Zingulum (vorstehender Wulst aus Zahnschmelz) positioniert ist.

Alle Mitglieder der Gruppe haben mehr oder weniger die gleiche allgemeine Form: markante Eckzähne, einen geschmeidigen Körper mit relativ langen Gliedmaßen, alles Anpassungen für die Jagd nach Beute. Der Schwanz ist buschig, Länge und Behaarung können nach Jahreszeit variieren. Mit Ausnahme der Afrikanischen Wildhunde gibt es fünf Zehen an den Vorderbeinen, aber der Daumen ist reduziert, so dass er nicht den Boden zu berührt. Die Hinterbeine haben vier Zehen, aber bei einigen Haushunden kann es auch einen zusätzlichen verkümmerten Zeh geben.

Die Tiere der hier zusammengefassten Arten neigen zur Vergesellschaftung (Rudelbildung). Da die Welpen nach der Geburt relativ klein sind und langsam reifen, ist es nützlich, wenn mehrere Helfer zur Verfügung stehen. Eine Konsequenz dieser Organisation in den größere Gruppen ist die Fähigkeit, große Beute zu erlegen. Die Reproduktion wird in der Regel von einem dominanten Weibchen monopolisiert.

Systematik und Evolution

Äußere Systematik

Innerhalb der Familie der Canidae spaltete sich von der Linie, die zu den heutigen Grauwölfen führen sollte, zunächst vor etwa 40–46 Millionen Jahren die nur fossil überlieferte Unterfamilie Hesperocyoninae ab, dann vor etwa 33–34 Millionen Jahren die ebenfalls nur fossil überlieferte Unterfamilie Borophaginae (mit Gattung Borophagus). Die Abspaltung der Vorfahren der Graufüchse von der Tribus Canina (mit allen anderen heutigen Hunden) erfolgte wahrscheinlich vor etwa 16,5 Millionen Jahren. Die Graufüchse sind damit innerhalb der rezenten (heutigen) Canidae die am frühesten von allen anderen abzweigende Gruppe (d. h. ‚basal‘).

Innere Systematik

Traditionell umfasst die Subtribus Canina die folgenden Gattungen:

  • Canis (Wolfs- und Schakalartige)
  • Cuon (Rothund)
  • Lycaon (Afrikanischer Wildhund)
  • Eucyon
  • Xenocyon

Dabei werden Schabracken- und Streifenschakal als Spezies der Gattung Canis geführt. Neuere molekulargenetische Untersuchungen zeigten, dass diese beiden Arten (im Gegensatz zum Goldschakal) nur weitläufig mit dem Grauwolf verwandt sind, insbesondere weitläufiger als der Afrikanische Wildhund und der Rothund (die traditionell als eigenständige Gattungen Lycaon bzw. Cuon geführt wurden). Eine Lösung der Problematik ist noch in der Diskussion:

Einzelnachweise und Anmerkungen


Taxonebene 4

Taxonebene 4

Taxon MAA Studio

Canina (Taxon) Wikipedia

Taxonomische Konzepte Floralink